Storytelling Technik Show don’t tell


Show don’t tell so lautet ein sehr bekanntes Prinzip im storytelling. Was verbirgt sich dahinter? Als Präsentations Trainer denke ich, dass das eines der Themen ist was die meisten Laien noch besser machen können. Eine Teilnehmerin hat auf sehr sympathische Weise eine Geschichte erzählt, aber diesen kleinen Aspekt hat sie noch besser machen können. Haben wir dann im Coaching gemeinsam auch herausgefunden. Ich möchte dieses Beispiel eher mal jetzt hier nochmal zeigen damit du weiß was der Unterschied zwischen tellen und showen ist. Also entweder sagst du was oder du zeigst es deinem Zuhörer das erst wirklich selber auch verstehen kann. Also sie wollte über das Design sprechen. In ihrem Unternehmen dieses Thema vorantreiben war und hat folgende kleine Geschichte erzählt. Ich erzähle diese Geschichte jetzt in zwei Varianten. Einmal mit tell und einmal mit show und du entscheidest was für dich besser ankommt.

Storytelling Variante Nummer 1:

Wir waren eingeladen auf eine Hochzeit und die Empfehlung war ein ganz bestimmtes Hotel also muss da eingebucht und ich gehe dann also morgens unter der Dusche. Meine langen schönen Haare richtig schön nass gemacht, geduscht und ich komm raus und es gibt kein Föhn. Also geh ich runter an die Rezeption und die haben kein Föhn für mich. Der Typ war echt ziemlich unfreundlich, sodass ich dann irgendwie die Stadt gehen musste und mir ein Föhn kaufen.

Storytelling Variante Nummer 2:

Wir wurden eingeladen auf eine Hochzeit und am Morgen habe ich also in diesem Hotel, dass uns empfohlen wurde geduscht. So richtig schön meine Haare auch gewaschen und ich komm raus aus der Dusche, will mein Haar föhnen und gibt kein Föhn. Ja so einigermaßen trocken gerubbelt die Haare. Gehe runter an die Rezeption und frag da diese Menschen: Entschuldigung könnte ich bitte ein Föhn haben? Er sagt dazu mir: haben wir nicht. Sage ich: ja also ich bin gewöhnt, dass es im Hotel irgendwie ein Föhn ist und habe jetzt keinen dabei und das ist echt ein Problem und ich muss meine Haare machen ich gehe auf die Hochzeit. Wir haben kein Föhn okay. Da drüben gibt es Media Markt. Können sie da vielleicht einen kaufen irgendwo in 1-2 Kilometer. In der ersten Variante habe ich gesagt: hey das war total unfreundlicher Mensch. Ich hab’s dir also getellt und in der zweiten Variante habe ich es dir geshowed, gezeigt.

Du hast selber nachvollziehen können, dass dieser Mensch jetzt echt unfreundlich ist.

Das ist eben der Unterschied ob ich dir einfach irgendwas muss sagen und du musst es glauben oder du kannst mit mir ja die Situation noch mal miterleben und nachfühlen. Also das war jetzt storytelling im Vergleich und dazu an der Stelle noch drei Ideen wie kannst du also dieses Kopfkino anregen, dass du wirklich zeigst, was in deiner Geschichte passiert ist.

Storytelling Idee 1:

Bitte nutze die Gegenwart in der Erzählung. Also sage nicht so was wie: ich habe eine Dusche genommen und dabei festgestellt, dass in diesem Hotel kein Föhn vorhanden war. Also a) redet man so niemand und b) ist es Vergangenheit. Ja, das ist nicht mehr lebendig, das ist schon durch.

Geschichten werden in der Gegenwart.

Jetzt, jetzt genau in diesem Moment. Da werden die lebendig und das nutzt du ab sofort indem du deine Geschichten lebendig in der Gegenwart lebst.

Storytelling Idee 2:

Benutzt wörtliche Rede. Also sagst nicht so was wie: und dann sagte mir der Mann an der Rezeption sie hätten in diesem Hotel kein Föhn und ich solle doch woanders einen kaufen gehen. Sondern du sagst: ich habe keinen Föhn für sie. Gehen sie doch in die Stadt und kaufen sich ein. Du machst also wörtliche Rede und lässt, dass diesen Menschen direkt einfach noch mal so wie er ist damals gesagt hat erzählen und das ist wirklich das spannende an der Stelle, dass du im storytelling diese Perspektive einnimmst. Nicht ich erzähle jetzt irgendwas was irgendwann mal war, sondern ich erlebe jetzt wieder was damals war.

Aber jetzt in diesem Augenblick erlebe ich es wieder und soll ich dir sagen was passiert.

Wenn du das machst, dass du in deiner Geschichte so drin bist, dass du jetzt sie gerade noch mal wieder erlebst. Also du rubbelst dir jetzt deine Haare noch mal trocken und du gehst runter an die Rezeption und gehst zu diesem Typ – redest mit diesem Typ jetzt. Du regst sich noch mal auf, dass der kein Föhn hat und so unfreundlich ist zu dir. Dann wird das bei deinem Zuhörer auch ankommen. Die wissen nicht in welchem Hotel du warst, aber die können sich vorstellen wie Hotelzimmer aussieht und sie wissen auch wie Duschen in Hotels aussehen. Und sie nehmen einfach irgendein Hotel Zimmer das sie kennen den sie im Sommer waren und setzten dich als Erzähler von eben dieser Geschichte in dieses Hotelzimmer, dass sie kennen und jetzt haben wir das Thema show.

Jetzt können sie nämlich in ihrem eigenen Kopfkino erleben, was du ihnen erzählst und das schaffen sie in dem du wörtliche Rede benutzt, indem du in der Gegenwart bleibst und möglichst die Situation jetzt nochmal nacherlebst.

Über den Author:

Steffen Moll ist, zertifizierter Trainer und unterstützt Menschen, ihre Präsentationsfähigkeiten
signifikant zu verbessern. Er hält selbst regelmäßige Vorträge und unterstützt als Speaker-Coach Menschen, die wichtiges zu sagen haben.

 

praesentieren lernt man nur durch praesentieren