Tipps für Unternehmenspräsentationen, die überzeugen

Ein weiterer wichtiger Gedanke beim Thema Vorbereitung, wo man wirklich sehr – sehr viel Zeit sparen kann, ist das Thema „Wie fange ich eigentlich an?“ Ja, da gibt es die einen, die sagen „Ich überlege mir erst mal den Beginn, weil der Beginn ist ja ein wichtiges Thema, wie steige ich ein? Ich überlege mir mal, wie geht’s los.“ Die anderen sagen: „Nee, ich fange mit dem Schluss an.“ Wieder andere sagen: „Ich guck mal, was das Internet sagt.“ Wieder andere nehmen die alte Präsentation und ziehen sich da ihre Folien zusammen.

Was machen Sie ab sofort? Sie fangen ab sofort mit der Botschaft an, denn darum geht´s.

Und jetzt bauen Sie alles andere um diese Botschaft herum auf. Alle Informationen, die Sie haben, die nicht auf diese Botschaft einzahlen, haben in der Präsentation nichts verloren. Ganz einfach. Und plötzlich wird es ganz einfach zu wissen um zu entscheiden, welche Themen Sie aufheben und welche Sie weglassen.

Und dann gebe ich Ihnen noch eine kleine Struktur an die Hand, die genauso aussieht: AbholenMitnehmen und Überzeugen. Und jetzt brauchen Sie nur noch Argumente, um Ihren gegenüber abzuholen. Zum Beispiel: „Wissen Sie was das ist?“ „Das ist ein Ideensensor!“ „Wissen Sie, was das ist?“ oder „Sind Sie ein kreativer Mensch?“ Jetzt hole ich ihn ab. „Wollen Sie in allen Lebenslagen schreiben können?“ „Ja, möchte ich.“ „Auch, wenn es wirklich mal Stunden schneit, Sie haben gute Idee, soll die auch nicht verlorengehen?“ „Soll nicht.“ Okay, Mitnehmen. Und dann Überzeugen. Was kommt beim Überzeugen hin? Ich hätte vielleicht noch sagen können: „Dieser Stift, das ist ein Stift, damit schreiben Sie sogar im Weltall. Der hat hier eine gasbasierte Tintenaussteuerung. Egal, was kommt. Egal, in welcher Lebenslage Sie sind. Ich weiß nicht, ob sie vorhaben, auf den Mond zu fliegen. Mit diesem Stift könnten Sie es!“ Irgendwie so könnten Sie überzeugen, indem Sie sagen: Andere machen es auch so! Vielleicht haben Sie einen Wettbewerb gewonnen vielleicht haben Sie in eine Zertifizierung bekommen, einen Preis, Kundenstatements, was auch immer. Ihnen hilft, dass Sie überzeugen, das kommt hier zum Schluss rein, zum Schluss.

Die einfachste Struktur für Präsentationen, die immer funktioniert

Eine weitere Methode ist die 3-er Methode, vor allem für kurze Präsentationen sehr sehr gut geeignet. Die funktioniert so. Sie haben ganz oben wieder die Botschaft, genau, oben steht immer die Botschaft. Es geht immer mit der Botschaft los und dann überlegen Sie sich drei Nutzen, zum Beispiel: „Vergessen Sie nie wieder eine Information“, zum Beispiel: „Egal, wo Sie sind, Sie haben immer ein Schreibwerkzeug dabei und sind nicht aufs Internet angewiesen.“ Und was drittens, überlegen Sie sich was. Und dann begründen Sie das, sogar: Die haben eine gaspassierte Füllstation“, „Die haben die einzigartige Schreibleistung und sind damit im Guinness-Buch der Rekorde“. Was auch immer. Finden Sie Argumente, um diesen Nutzen zu untermauern, vorzugsweise wieder mit 3. Und dann brauchen Sie möglicherweise noch einen Beweis. Nicht zwingend, aber bietet sich an, wenn Sie zum Beispiel eine tolle Referenzaussage haben, können Sie die genau an der Stelle bringen.

Und ganz zum Schluss, wenn es zum Abschluss geht, haben Sie noch eine Handlungsaufforderung wie: „Probieren Sie diesen Stift doch mal aus! Wenn Sie ihn einmal haben, werden Sie nie wieder mit was Anderem schreiben wollen!“ Irgendwas.

Was Sie zukünftig nie wieder in Präsentationen tun sollten

Schneller und besser präsentieren? Es geht hier auch noch um besser präsentieren. Und da würde ich Ihnen jetzt gerne erzählen, worauf es ankommt und worauf es auch nicht ankommt.

  • Präsentation vorlesen

Ich darf das mal ganz schnell demonstrieren wie das funktioniert. Das ist also so, dass ich Ihnen sage: „Bitte schreiben Sie niemals vollständige Sätze auf Ihre Folien. Außerdem sollten Sie nicht einfach nur das eins zu eins vorlesen, was auf Ihren Folien steht, denn Ihre Zuhörer lesen schneller als Sie sprechen können. Sie haben das jetzt schon längst gesehen und schon längst verstanden was da steht und ich rede immer noch. Und was denken Sie sich? Weiß ich schon: Langweilig… Nächstes Thema. Versuchen Sie lieber Folien zu erstellen, die Ihre Botschaft wirken lassen. Weniger Text ist ganz oft mehr!

  • Sich nur auf den Inhalt konzentrieren

Das war ja auch unser Fehler da bei dieser Präsentation, wo wir unseren gegenüber einfach nur erschlagen haben mit Informationen.

Inhalte sind wichtig. Substanz entscheidet.

Sind wir uns einig. Aber vergessen Sie auch nicht das Andere. Es gibt auch Studien dazu. Ins die 7-38-55-Regel und die hat man herausgefunden, was sind eigentlich so die Themen, die wichtig sind, die man heranzieht, ob man jemand glaubt oder nicht. Das zum einmal hier der kleine Teil: der Inhalt. Also, 7% ist nur Inhalt, laut dieser Studie. 55% ist die Körpersprache. Also, steht der zu seinem Angebot oder ist er unsicher? Was mit seiner Stimme? Ist da der Brustton der Überzeugung oder eher so ein bisschen kleines Flattern? Deswegen lohnt es sich, bei Präsentationen nicht nur die Zeit in den Inhalt zu stecken, ganz sicher wichtig, aber eben auch in die Inszenierung, in das, was Sie sagen, wie Sie es sagen.

  • Plattitüden platt zu treten

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Diesen Satz haben Sie alle schon hundertmal gehört und ich habe eben dafür gesorgt, dass diese Plattitüde noch mal ein bisschen platter geworden ist. Und ich empfehle Ihnen das nichts zu tun, weil was passiert, wenn man Plattitüden platt tritt? Angenommen, ich hätte meine Präsentation so begonnen. Hatte gesagt: „Thema präsentieren, ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Dann hätten Sie sich gedacht: „Ah, okay, kenne ich schon. Was jetzt kommt, kann auch nicht spannend sein. Brauche ich auch gar nicht zuzuhören.“ So ungefähr. Das wäre so die Message gewesen. Deswegen kommen sie mit etwas Neuem.

  • Man lässt den Zuhörern nicht atmen

Gut, bei uns könnte man jetzt mal das Fenster aufmachen. Das würde sicher auch helfen. Was ich aber hier meine, ist ein rhetorisches Stilmittel, was aus meiner Sicht zu den unterschätztesten überhaupt gehört. Und dieses rhetorische Stilmittel ist die Pause, genau. Die Pause. Botschaften brauchen Luft zum Atmen. Die wirken sonst nicht, wenn ich keine Pause mache.

Eine Botschaft, die kann im Raum stehen und Sie können diese Botschaft aufnehmen und erstmal verdauen, wenn ich sofort weiterrede, geht das nicht. Deswegen, überlegen Sie, an welchen Stellen in ihrer Präsentation Sie strategisch Pausen einsetzen können. Und was Sie noch alles in Pausen machen können ist faszinierend. Und das erfahren Sie im Training.

Wie schlechte Formulierungen in Präsentationen wirken

Und was Sie noch alles in Pausen machen können ist faszinierend. Sie erfahren es im Training. Ich komme zum Ende meiner Präsentation und möchte mit einer kleinen Showeinlage für Sie heute meine Präsentation zum Ende führen und dieses Thema ist die aktive Zuhörersterbehilfe. Sie haben es heute schon viele Tipps bekommen, wie Sie dafür sorgen, dass Ihre Zuhörer garantiert sich zu Tode langweilen. Ich gebe Ihnen jetzt noch ein paar mehr Infos mit auf den Weg und darf hier ganz herzlich den Steffen begrüßen. Der Steffen ist ein Zuschauer/Zuhörer, wie Sie auch, und was den Steffen wirklich auszeichnet ist, dass ein total offener Mensch ist und im Endeffekt ein offenes Buch. Man sieht sofort was denkt der jetzt. Das ist das Tolle am Steffen. Ich, der Herr Moll, habe heute ein Meeting anberaumt und Steffen und Sie sind in diesem Meeting.

Und ich beginne jetzt, indem ich sage: „Guten Tag. Schön, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Ich freue mich, dass ich mit euch über ein wichtiges, wirklich wichtiges Thema sprechen kann. Leider hatte ich einfach nicht genügend Zeit, mich auf diesen Termin heute gründlich vorzubereiten. Na ja, schauen wir mal, wie das wird. Ja, Sie wissen, wir haben uns heute hier getroffen, um über das Thema unserer Vertriebspräsentation zu diskutieren und wie Sie außerdem noch wissen, sagen Bilder mehr als tausend Worte. Unsere Präsentation enthält aber aktuell noch sehr viele Textfolien. Das ist das Problem in unserer aktuellen Präsentation. Wir sollten außerdem auf unsere Botschaft mit aufnehmen, dass wir unseren Kunden durch innovative Lösungen helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten, dabei Kosten zu optimieren und von Synergie Effekten so richtig zu profitieren. Ja, so, das glaube ich das reicht jetzt erstmal. Jetzt machen Sie sich am besten jeder mal Gedanken von Ihnen und wir besprechen das dann bei Gelegenheit einfach mal irgendwann weiter. Das letzte zum Schluss: Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.“

Wie Sie bitte nie wieder eine Präsentation beenden

Das Letzte zum Schluss: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Der Klassiker. Bitte machen Sie sich eins bewusst – Sie müssen sich am Ende Ihrer Präsentation nicht für die Aufmerksamkeit bedanken. Außer, Sie haben Ihrem gegenüber grad richtig die Lebenszeit gestohlen. Dann ist es Angebot der Höflichkeit, dass Sie ihm dafür danken.

Ansonsten brauchen Sie das nicht zu tun. Ich bedanke mich jetzt also nicht für Ihre Aufmerksamkeit. Ich wünsche Ihnen, dass Sie hier am Buffet für sich einige Lecker ein bisschen für sich mitnehmen konnten. Und wenn es Ihnen geschmeckt hat und wenn Sie sagen: „Es war ein guter Vortrag und ich habe hier einiges mitnehmen können“.   praesentieren lernt man nur durch praesentierenDanke für das Photo by Miia Sample (CC BY-SA 2.0 Attribution), Heinrich-Böll-Stiftung (CC BY-SA 2.0 Attribution), TEDxAmsterdamED (CC BY 2.0 Attribution) , Collision Conf (CC BY 2.0 Attribution) , droidcon Global (CC BY-SA 2.0 Attribution), Antenna on Unsplash, WU Vienna (CC BY-NC-ND 2.0)