Präsentieren lernt man nur durch präsentieren

Warst du als Zuhörer schon einmal in einer richtig schlechten Präsentation? Wie ging es dir dabei? Gelangweilt? Genervt? Verwirrt? Erschlagen von der Menge des Inputs? Vielleicht musstest du dich sogar fremdschämen? Bestimmt zog sich die Präsentation wie Kaugummi… und vielleicht hast du dir überlegt, wie du dich möglichst unauffällig verdünnisieren kannst, richtig?     Für dieses leider weit verbreitete Phänomen gibt es 3 Hauptgründe:

Warum Präsentationen scheitern:

 

  1. Der Inhalt interessiert den Zuhörer nicht (Kein Nutzen, verwirrende Struktur oder zu viele Zahlen, Daten, Fakten)
  2. Die Umsetzung der Präsentation ist schlecht (zu viel Text, schlechte Bilder, unprofessioneller visueller Gesamteindruck)
  3. Der Präsentierende selbst (Keine Begeisterung für das Thema, monotone Vortragsweise, Gefühl des Unwohlseins) Jedes dieser Themen ist wichtig für eine überzeugende und souveräne Präsentation.

 

Schlüsselkompetenz: Überzeugend präsentieren

Wer gut präsentieren kann, kommt im Job schneller voran, wird als kompetenter wahrgenommen und kann andere Menschen leichter von sich und seinen Leistungen überzeugen. Das gilt für fast alle Berufsgruppen und Branchen. Wenn du neben lebendiger und überzeugender Vortragsweise auch noch mit professionellem Storytelling arbeitest, spielt deine Präsentation mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Champions League deiner Branche. Denn noch wird diese Präsentationstechnik selten strategisch eingesetzt.

Warum präsentieren trainieren?

Ich habe früher selbst viele PowerPoint-Präsentationen erstellt; für Unternehmensvorstellungen, Vertrieb und Messen. Im Mai 2013 hatte ich ein Schlüsselerlebnis, das mir bis heute etwas peinlich ist: Ein Maschinenbauer integrierte damals eine Software in seine Maschinen (2 Welten prallen aufeinander) und wollte diese Innovation auf der Leitmesse der Branche vorstellen. Entwicklung und Vermarktung waren exakt auf dieses Ziel ausgerichtet. Auf Basis einer Unmenge an Präsentationsfolien aus der Entwicklungsabteilung sollte ich eine Präsentation für die Messe erstellen. Ich habe mich ins Zeug gelegt. Mich mit mehrfach mit dem Vertriebsleiter getroffen, mit Storytelling gearbeitet, mit flexiblem Präsentationsaufbau (so dass spontan bei Fragen aus dem Publikum reagiert werden konnte) und praxisnahen Beispielen. Sein Feedback: „Genau das brauchen wir. Endlich haben wir eine einfache Erklärung dafür, was unsere Software kann“. Ich freute mich also auf den Tag der Messe um „meine“ Präsentation in Aktion zu erleben. Ich sah den großen Messestand schon von weitem. Bis in die Halsschlagader spürbare Vorfreude.       Als ich dann an dem riesenhaften Stand endlich sah, wo die Präsentation der Software statt fand, blieb mir beinahe das Herz stehen. Denn ich sah:

DIE ALTE PRÄSENTATION!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Also die Kraut-und-Rüben Präsentation von den Entwicklern, die mir als Vorlage diente. Eine Präsentation, die mit Text und Diagrammen überfrachtet war. Fluchtinstinkt sofort auslöst. Bei der die Farbauswahl Augenkrebs verursacht und die so technisch war, dass einem schon ein Blick genügt um zu wissen: das will ich nicht haben. Ich war sprachlos. Und dann hatte ich die entscheidende Erkenntnis. Es war „meine“ Präsentation. Ich habe sie verstanden. Ich fand sie gut. Ich kannte mich damit aus. Und auch der Vertriebsleiter. Aber weder er noch ich mussten auf der Messe präsentieren. Sondern die Mitarbeiter auf der Messe. Und die haben die Storys eben nicht gekannt. Das mit den Hyperlinks nicht verstanden. Und weil sie sich damit nicht wohl fühlten, entschieden sie sich lieber die alte Präsentation zu zeigen. Die kannten sie. Da konnten sie ablesen und über Themen sprechen, mit denen sie vertraut waren.

Nur mit der eigenen Präsentation möchte man auftreten

Mein Aha-Erlebnis: es muss „ihre“ Präsentation werden. Die Menschen, die mit der Präsentation arbeiten, müssen sich damit wohl fühlen. Nicht derjenige, der die Präsentation erstellt.     Natürlich gehört dazu auch die Vortragskompetenz. Und genau aus diesem Grunde habe ich damals beschlossen, Präsentations-Trainer zu werden. Damit gute Präsentation besser rübergebracht werden und bestens beim Publikum ankommen.

Sicher fühlt man sich bei Präsentationen, wenn man:

 

  • … weiß, dass man die Erwartungen des Publikums erfüllt
  • … überzeugt ist, spannenden/wissenswerten/unterhaltsamen Inhalt zu vermitteln
  • … die Präsentation so gut kennt, dass einen nichts aus der Fassung bringt
  • … Techniken kennt, wie man seine Zuhörer von Beginn an fesselt

Fazit: Präsentieren lernt man nur durch präsentieren.

Kommen wir zu einer häufigen Frage:

Kann man lernen ein guter Präsentator zu werden?

„Zum Dichter wird man geboren. Zum Redner gemacht“, war sich schon Cicero sicher. Als Präsentations-Trainer sehe ich das ganz genauso. Es wäre schlimm, wenn man an dieser Schlüsselkompetenz nicht arbeiten könnte. Die studierte Physikerin Angela Merkel hat ihren Auftritt und ihre rhetorischen Kompetenzen über die Jahre kontinuierlich verbessert. Schaut man heute Videos von ihr an, bevor sie Bundeskanzlerin wurde, kann man sich ein Schmunzeln kaum verkneifen. Natürlich kann man Bücher über Rhetorik lesen. Präsentationstechniken auf YouTube anschauen. Oder sich im Fernsehen gute Reden anhören. Aber um selbst ein wirklich guter Redner zu werden und souverän präsentieren zu können, führt kein Weg am selber-machen vorbei.

Meine Mission: Die Welt von schlechten Präsentationen befreien

Es sind ein paar Techniken. Es hat etwas mit Übung zu tun. Und mit dem Umsetzen von individuellem Feedback, so dass man seine Präsentationsfähigkeiten verbessert sich selbst und seinem Stil aber treu, also authentisch bleibt. Präsentieren lernt man eben nur durch präsentieren. Zum Beispiel in meinen Präsentations-Trainings.

Über den Author:

Steffen Moll ist, zertifizierter Trainer und unterstützt Menschen, ihre Präsentationsfähigkeiten
signifikant zu verbessern. Er hält selbst regelmäßige Vorträge und unterstützt als Speaker-Coach Menschen, die wichtiges zu sagen haben.

 

praesentieren lernt man nur durch praesentieren Danke für die Photos by Pexels.