PowerPoint FAILS – so bitte nie mehr präsentieren

Ein absoluter Klassiker: zu viel Text auf der Folie. Ich mag das gerne mal für Sie demonstrieren, was da passiert. Folgende Folie. Eeh… Oder? Diese Folie ist doch eeh… Völlig überladen. Kopfzeile. Fußzeile. Viel zu viel Inhalt und auch noch so ein hässliches Diagramm. In Hintergrund der Augenkrebs verursacht. Das ist doch einfach nur Beeh…

Da hat man schon gar keine Lust zuzuhören, oder? Ich möchte Ihnen heute ein paar Präsentationstipps geben und zwar in der Form, dass ich gerne mal ein paar beliebte Fehler aufzeige, damit Sie so für sich mal wahrnehmen können, wie wirkt das eigentlich auf Sie und was machen Sie zukünftig in einer Präsentation anders.

 

Sie sehen hier eine Folie, wie ich sie im Original von einem Kunden bekommen habe, in etwas gekürzter Version sogar. Ja, also, das es sogar noch gekürzt. Bitte überprüfen Sie Ihre Präsentationsfolien kritisch mit der sogenannten Zwei-Sekunden-Regel. Wenn Sie innerhalb von zwei Sekunden einem Fachfremden, idealerweise 15-jährigen, in zwei Sekunden verständlich machen können, um was auf der Folie geht, wenn der die anschaut ist die Folie gut. Wenn nicht, ist die Folie nicht gut.

 

Machen Sie sich bitte eines bewusst:

Sie sind der Hauptpunkt.Man sollte Sie anschauen. Man sollte Ihnen zuhören.

Wenn Sie sowas hier sehen, brauchen Sie eine ganze Weile, um das durchzulesen. Und so ist der Mensch strukturiert. Man kann nicht gleichzeitig lesen und zuhören. Das geht nicht. Meinen viele, geht aber trotzdem nicht. Das heißt, man wird weder das richtig lesen können noch Ihnen richtig zuhören. Zwei-Sekunden-Regel daher mein Vorschlag für Sie.

Arbeiten Sie mit großen Bildern. Arbeiten Sie mit Schlagwörtern.

 

Vollständige Sätze braucht kein Mensch. Wenigstens nicht auf einer Folie, denn man hat ja noch Sie. Sie sind im Mittelpunkt und Sie präsentieren Ihre Inhalte lebendig und das ist nur die Unterstreichung von dem, was Sie sagen.

Dazu noch ein weiterer Tipp: machen Sie auf jede Folie nur eine einzige Botschaft. Nur eine einzige Botschaft. Alles andere kann unter Umständen von Ihrem Publikum nicht aufgenommen werden. Denken Sie mal bitte an eine Präsentation, wo das nicht gemacht wurde. Wo sehr viel Text, sehr viel Inhalt, sehr viele Botschaften auf einer Folie war. Vielleicht war es schon ein bisschen fortgeschrittene Stunde. Sie sind schon etwas müde, konnten nicht mehr so richtig aufnahmefähig sein.

 

Kunden

 

Darum machen Sie ihrem Publikum so einfach wie möglich. Verwenden Sie eine Botschaft auf Ihrer Folie und die erläutern Sie, die dramatisieren Sie, die inszenieren Sie, damit Ihr Publikum die auf jeden Fall mitnimmt.

Ein absoluter Klassiker: zu viel Text auf der Folie.

 

Ich mag das gerne mal für Sie demonstrieren, was da passiert. Folgende Folie. Eeh… Oder? Diese Folie ist doch eeh… Völlig überladen. Kopfzeile. Fußzeile. Viel zu viel Inhalt und auch noch so ein hässliches Diagramm. In Hintergrund der Augenkrebs verursacht. Das ist doch einfach nur Beeh… Da hat man schon gar keine Lust zuzuhören, oder?

Achten Sie mal auf sich, was jetzt passiert, wenn ich ein wenig Komplexität reduziere. Ja, immerhin schon mal Logo weg und unten die Fußzeile, die kein Mensch auf jeder Folie braucht. Was passiert jetzt? Ahh!, oder? So, ein bisschen so Ahh! Man kann aufatmen. Auf dieser Folie ist plötzlich Luft. Da kriegt man wieder Luft zum Atmen.

Noch eine kleine Optimierung. Schauen sie mal bitte hier. Fokus auf den Inhalt. Die Überschrift, da weiß jetzt hoffentlich jeder, um was es geht. Jetzt kann ich mich auf die Inhalte konzentrieren, deswegen werde Inhalte groß und damit letzte Schnarchnase auch noch weiß, wo ich mich gerade befinde, kann ich jetzt auch ein Thema highlighten und es dann Schritt für Schritt durchgehen. Meine Anregung für Sie: machen Sie bitte keine vollständigen Sätze auf Ihre Folien. Warum nicht? Lassen Sie bitte folgende Situation auf sich wirken.

Bitte schreiben Sie niemals vollständige Sätze auf Ihre Folien.

 

Außerdem sollten Sie nicht einfach nur das eins zu eins vorlesen, was auf Ihren Folien steht, denn Ihre Zuhörer lesen schneller als Sie sprechen können. Was ist gerade passiert? Sie haben doch wahrscheinlich schon gelesen, was ich noch sagen wollte und wussten also schon was ich gleich sagen würde und in einer Präsentation, wenn Ihnen so was passiert, dann sitzen Sie doch drin und denken so: Langweilig. Weiß ich schon. Kenne ich schon. Macht bitte weiter. Also, entweder Sie als Präsenter stehen im Mittelpunkt oder Sie können eigentlich auch ein Handout per Email verschicken.

 

Darum meine Anregung für Sie:

Bitte machen Sie keine vollständigen Sätze auf Ihre Folie. Arbeiten Sie mit Schlagworten, mit Bildern und ansonsten sind ja noch Sie da.

 

Ein weiterer beliebter Fehler in Präsentationen ist es mit Zahlen, Daten, Fakten zu arbeiten und das ausschließlich.

Zahlen, Daten, Fakten.

 

Natürlich wollen Sie in Ihrer Präsentation Substanz bieten. Sie wollen zeigen, dass Sie gut recherchiert haben, sich mit Ihrem Thema auskennen und alle Ihre Argumente stichhaltig begründen können. Das ist völlig in Ordnung, legitim und wichtig. Nur bitte sorgen Sie dafür, dass Sie auch die eine oder andere Geschichte in diesem Vortrag miteinwürzen.

Zahlen, Daten, Fakten – wichtiges Thema, aber wenn Sie eine Verbindung zu Ihrem Publikum aufbauen wollen, dann schaffen Sie das auch dadurch, indem Sie menschlich sind. Und was kann menschlicher sein, als wenn man Sie als Mensch auch erlebt in Form von den Geschichten, die Sie ausmachen.

Denken Sie also daran, was können Sie aus Ihrem Alltag vielleicht, aus ihrem Berufsleben oder vielleicht auch das, was Sie sonst noch so hören, an Geschichten mitreinbringen, dass Ihren Vortrag lebendig macht. Es gibt in der Präsentationskunst ein weiteres Thema, was Sie bitte nicht mehr machen sollten und das ist das sogenannte betreute Lesen. Sie betreuen also Ihr Publikum indem Sie vorlesen, was sowieso auf der Folie steht.

 

Video-Presentation

 

Da sind manche Zeitgenossen relativ schmerzfrei. Das funktioniert ungefähr so. Bitte mal beobachten, wie Sie sich jetzt dabei fühlen. Gerne spreche ich heute mit Ihnen über die Umsatzentwicklung im Jahre 2013. Wir haben drei Produkte. Das sind die Produkte A, B und C. Im Jahr 2013 haben wir mit dem Produkt A 1,8 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das Produkt B lag bei 2,2 Millionen und das Produkt C bei 1,4. Ein Jahr später, also im Jahr 2014 haben wir mit dem Produkt A… Es gibt Menschen, die ziehen das knallhart durch. Die bringen das über alle Jahre, über alle Geschäftsbereiche weg.

 

Mein Impuls für Sie an dieser Stelle:

Zeigen Sie diese Folie, lassen Sie die Folie kurz wirken und zeigen Sie dann die Bedeutung hinter dieser Folie.

 

In diesem Beispiel können Sie so was sagen wie: Wir haben in den letzten zwei Jahren unseren Umsatz über alle Produktbereiche hin verdoppelt. Das ist die Aussage. Das ist die Botschaft und die wollen Sie rüberbringen. Kurz und knapp.

Sich nicht vorbereiten

 

Mein absoluter Lieblingspräsentationsfehler ist es, wenn sich Präsentatoren nicht ausreichend Zeit nehmen, um vorher da zu sein und sich mit der Technik vertraut zu machen. Das kann dann unter Umständen mal so aussehen: “Ja, es ist nicht mehr ganz der neueste Rechner, dauert bisschen bis der hochgefahren ist. Als Betriebssystem ist auch schon ein bisschen älter. Die ist gleich so weit, ist gleich soweit.

Ja, das war auf Teneriffa, Urlaub. Echt schöner Urlaub. Kann ich nur empfehlen. Also, wo habe ich die Präsentation abgelegt? Allgemeine Präsentationen? Sonstige? Spezielle? Ne, allgemeine. Kontakte am Haken, neue Kontakte. Ne, Kontakte am Haken. Ja, da ist ja unsere Unternehmenspräsentation. Sollte ich auch mal aktualisieren. Da ist jetzt. ”

Ich hoffe, Sie konnten sich geradezu ein bisschen selbst beobachten, wie Sie reagiert haben. Das war so ein bisschen eine Mischung, möglicherweise, aus Fremdschämen und Langeweile. Auf alle Fälle war es nicht professionell. Und es ist eigentlich ganz einfach. Sie kommen rechtzeitig an und bringen Ihren Laptop im Standby-Modus mit. Das heißt, Sie klappen ihn auf und die Präsentation ist da. Setzen Sie daher auf Ihre Lebendigkeit und machen sich bitte nicht schuldig an dem Verbrechen der aktiven Zuhörer-Sterbehilfe.

 

Experte